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Wohnquartier in nachhaltiger Holzbauweise

Karlsruher Wohnquartier

Auf einem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn im Karlsruher Stadtteil Knielingen entsteht seit 2020 ein „grünes“, komplett autofreies Wohnquartier. Das „elements“ getaufte Gebäudeensemble wird nach seiner Fertigstellung aus zwölf hochwertigen Doppelhaushälften sowie vier Mehrfamilienhäusern bestehen. Erstere werden in Holzständerbauweise, letztere in ökologischer Holzelementbauweise errichtet. Die dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser verfügen über 58 Wohneinheiten, die allesamt in ein äußerst harmonisches Wohnumfeld eingebettet sind. 

Das Grundstück auf dem das neue Wohnquartier errichtet wird, ist städtebaulich in zwei Bereiche geteilt: Die zwölf Doppelhaushälften werden an einer vorbeiführenden Straße gebaut und über diese erschlossen. Entlang einer weiter dahinter verlaufenden Bahntrasse entstehen die vier Mehrfamilienhäuser, die durch eine Schallschutzwand mit integrierten Balkonen verbunden sind. Die so erzielte kammartige Struktur ermöglicht beruhigte Freiräume und Grünzonen zwischen den Wohnhäusern. 

Infrastruktur flächeneffizient nutzen, nachhaltigen Wohnraum schaffen

Das Ziel des Bauträgers war es, die vorhandene Infrastruktur möglichst flächeneffizient zu nutzen und das gesamte Umfeld durch eine gleichermaßen nachhaltige wie attraktive Bauweise aufzuwerten. Mit der Ausführung in Holzständer- beziehungsweise Holzelementbauweise werden jedoch nicht nur diese Ansprüche erfüllt, sondern auch die hohen schallschutztechnischen Anforderungen zuverlässig eingehalten. Darüber hinaus bietet diese Bauweise elementare Vorteile in puncto Bauzeit und Wirtschaftlichkeit.

Bevor mit der Montage der für die Mehrfamilienhäuser vorgefertigten Holzelemente begonnen werden konnte, wurden die ersten – und einzigen – Bauteile in Massivbauweise errichtet: Die freitragenden Balkonfronten sowie die Treppenhäuser und die Fahrstuhlschächte wurden als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. 

Drei unterschiedliche Außenwandkonstruktionen

Betrachtet man die Außenwände der Mehrfamilienhäuser hat man es streng genommen mit drei unterschiedlichen Fassadenaufbauten zu tun. Die attraktiven Holzfassaden, die zu den Innenhöfen zwischen den Häusern zeigen, bestehen – von innen nach außen – aus einer Lage Gipsfaserplatten sowie einer Schalung aus 15 mm starken OSB-Platten, die zugleich die dampfbremsende Funktion innerhalb der Konstruktion übernimmt. Die Gefache zwischen den 240 mm starken Holzständern wurden vollständig mit dem ULTIMATE HBF-034 Holzbau-Filz von ISOVER gefüllt. Auf der Außenseite finden sich eine 100 mm starke Holzweichfaserplatte, eine darauffolgende 40 mm breite Hinterlüftungsebene sowie eine abschließende Lärchen-Rhombus-Schalung. 

Wohnquartier Karlsruhe AussenwandNeben der Holzfassade finden sich zwei verputzte Fassaden an den Mehrfamilienhäusern. Die Wandkonstruktion auf der Giebelseite ähnelt der der Holzfassade, wobei auf die mit ULTIMATE gedämmten Holzständer eine 120 mm dicke Holzweichfaserplatte montiert und mit einer circa 8-10 mm starken Putzschicht versehen wurde. Die größten Herausforderungen an die Planungen stellte jedoch die Fassadenseite hin zur Bahntrasse. Dort rechnete man mit einem Außenlärmpegel von 76 bis 80 dB, was dem früheren Außenpegelbereich VI entspricht, das heißt die Außenwände müssen ein Schalldämmmaß von mindestens Rw 65 dB erzielen.

Entsprechend aufwändig gestaltet sich der Wandaufbau: Innenseitig finden sich zwei Lagen Gipsfaserplatten, es folgen 27 mm starke Federschienen zwischen die eine 24 mm starke Dämmlage aus ISOVER Integra UKF-035 Untersparren-Klemmfilz verlegt wurde. Hinter einer Dampfbremse finden sich 200 mm Holzständer mit einer Dämmlage aus ULTIMATE HBF-034 Holzbau-Filzen, gefolgt von einer 18 mm starken Gipsfaser- und einer 80 dicken Holzweichfaserplatte, die abschließend wiederum verputzt wurde. Wie schwierig es war, die entsprechenden Schallschutzanforderungen zu erfüllen, machen die Fenstereinbauten auf dieser Fassadenseite deutlich. Hierfür wurden spezielle Kastenfenster in die Wandkonstruktionen integriert, die auf ihrer Außenseite über eine Zweifach-Festverglasung und eine zusätzliche Dreifach-Innenverglasung verfügen. Der überzeugende Schallschutz aller Wandkonstruktionen wird unter anderem durch den hohen Strömungswiderstrand der ULTIMATE Dämmstoffe gewährleistet.

Wohnquartier Karlsruhe Aufbau Wand

Eine Schallschutzqualität, die sich das Holzbauteam auch bei der Montage der Trennwände zunutze machte. Diese sind auf einer Seite einlagig mit Gipsfaserplatten (15 mm) beplankt. Zwischen die dahinter angebrachten 27-mm-Federschienen wurde wiederum ein 24 mm starker ISOVER Untersparren-Klemmfilz eingelegt und die Gefache zwischen den 160-mm-Ständern mit einer Lage ULTIMATE HBF-034 Holzbau-Filz ausgefüllt. Die andere Wandseite erhielt eine Beplankung aus 2 x 12,5 mm Gipsfaserplatten. 

 

Platz da – hoch komprimierte ULTIMATE Rollenware bietet spürbare Vorteile

Neben dem überzeugenden Schallschutz, der effizienten Wärmedämmung – die Außenwandkonstruktionen erreichen U-Werte von bis zu 0,116 W/(m2K) – und der Nichtbrennbarkeit der ULTIMATE Dämmsysteme gab es noch einen weiteren, sehr entscheidenden Vorteil: Die Holzbau-Filze werden auch als hoch komprimierte Rollenware geliefert. Das bedeutet, dass erhebliche Mengen Dämmstoff auf vergleichsweise wenig Platz lagern können. In Fertigungshallen, wo man den vorhandenen Platz vor allem für die Montage benötigt, ein spürbarer Vorteil, der wiederum dazu beiträgt, die Vorfertigung und den gesamten Baufortschritt zu beschleunigen.
 

Wohnquartier Karlsruhe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: algabro GmbH