Strahlungsquellen

Strahlung wird im Wesentlichen aus drei Quellen gespeist: 
Aus der kosmischen Strahlung, aus natürlichen Radionukliden in der Luft (vor allem den Zerfallsprodukten des radioaktiven Edelgases Radon) und schließlich aus den natürlichen radioaktiven Stoffen im Boden und Gestein. Zu dieser natürlichen Strahlung kommen künstliche Strahlenquellen, die praktisch jeden Menschen einem gewissen Maß an Strahlung aussetzen. Dazu gehören zum Beispiel Röntgenaufnahmen beim Arzt. Aufgrund dieser natürlichen Quellen kann man fast überall Alpha-, Beta- und Gammastrahlung nachweisen - allerdings je nach Umgebung unterschiedlich viel. Der größte Anteil unserer natürlichen Strahlendosis stammt vom Gas Radon und seinen ebenfalls radioaktiven Folgeprodukten, die man mit der Atemluft aufnimmt (vor allem beim Aufenthalt in Kellerräumen und Höhlen), und dem Kalium 40, das der Körper z. B. in die Muskeln einlagert. Auch Gesteine können in manchen Gegenden einen großen Beitrag zur natürlichen Strahlendosis liefern. Die künstliche Strahlenexposition - oder, genauer: Die Strahlenexposition durch radioaktive Isotope und Strahlungsquellen, die es ohne den Einfluss der Menschen nicht gäbe - ist nicht zu unterschätzen. Sie ist etwa ebenso hoch wie die Strahlendosis aus Strahlenquellen, die ohnehin in der Natur vorhanden sind. Den größten Anteil daran hat das medizinische Röntgen. Viel geringer ist der Anteil der Strahlendosis, der aus anderen Quellen stammt, zum Beispiel Abluft und Abwasser aus Kernkraftwerken. Auch bei Kernwaffentests wurden radioaktive Nuklide in die Atmosphäre freigesetzt. Allerdings sind die Mengen unter dem Strich ziemlich gering, und verglichen mit dem Beitrag aus der Röntgendiagnostik sind sie fast vernachlässigbar.

Tatsächlich kommt der Durchschnittsmensch in Deutschland auf eine Strahlendosis von 4 mSv pro Jahr, die sich etwa fifty-fifty auf die Strahlendosis durch das medizinische Röntgen und die natürliche Strahlung aufteilt - allerdings ist das ein statistischer Wert. Das heißt: Wer in diesem Jahr nicht geröntgt wird, der liegt vermutlich schon deutlich unter dem Durchschnitt. Und wer in einer Gegend wohnt, in der die natürliche Strahlung überdurchschnittlich hoch ist, der kann mehr abbekommen. Man sollte allerdings bedenken: Schon immer lebt der Mensch mit Strahlung in seinem Körper und um ihn herum. Der Durchschnittsmensch in Deutschland bekommt in einem Jahr statistisch gesehen eine Dosisleistung von etwa 3,9 mSv ab, wovon 1,8 mSv aus der medizinischen Strahlenanwendung - überwiegend der Röntgendiagnostik - und 2,1 mSv aus natürlichen Quellen stammen. Die Nutzung der Kernenergie macht nur einen winzigen Bruchteil der Dosis aus künstlichen Quellen aus, weniger als 0,001 mSv.