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Effiziente Dämmung raumlufttechnischer Systeme

Takeda
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30.000 m2 Dämmung von ISOVER sorgt für geforderte Luftreinheit, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz eines komplexen Lüftungskanalsystems.

Lamellenmatte CLIMCOVER Lamella Mat (ML3) optimiert Isolierung von Zu- und Abluftleitungen im neuen Takeda Produktionsmodul

Nach gut zwei Jahren Bauzeit nimmt die Takeda GmbH, Betriebsstätte Oranienburg im zweiten Halbjahr 2017 das dritte Produktionsmodul ihres Oranienburger Werks in Betrieb. Für die Herstellung von Arzneimitteln in fester Darreichungsform stehen dann sechs neue Prozessanlagen zur Verfügung. Diese gewährleisten ausreichend Kapazitäten für künftige Produktionssteigerungen. Eine besondere Anforderung stellte das Bauprojekt an die GMP (Good Manufacturing Practice)-konforme Planung sowie Umsetzung der raumlufttechnischen Systeme für die thermodynamische, lüftungstechnische und klimatische Konditionierung der Reinräume. Zum Gesamtkonzept der leistungsfähigen Raumlufttechnischen (RLT)-Anlagen gehört auch ein komplexes Lüftungskanalsystem, um die individuell je Raum geforderten lufttechnischen Parameter im definierten Toleranzspektrum zu halten. Im Auftrag des technischen Gebäudeausrüsters GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbH übernahm die Brennecke und Neumann GmbH die Isolierung der Lüftungsleitungen. 30.000 m2 wurden mit der Lamellenmatte CLIMCOVER Lamella Mat (ML3) des Dämmstoffherstellers ISOVER gedämmt.

Gegründet wurde der Pharma-Standort Oranienburg bereits 1873 durch den Berliner Chemiker und Unternehmer Dr. Heinrich Byk. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau der Fabrik nach dem Krieg in Form eines volkseigenen Betriebs als chemisch-pharmazeutisches Werk Oranienburg. Das Pharmawerk wurde seither mehrfach erweitert und modernisiert: Nach der Expansion in den Jahren 1993-1995 ging 2005 ein weiteres Produktionsgebäude in Betrieb. Waren es im Jahr 1996 etwa 22 Millionen produzierter Packungen, sind es heute bereits über 140 Millionen, die Patienten in über 100 Ländern weltweit erreichen. Die aktuelle Erweiterung der Produktion ist ein weiterer Meilenstein und unterstreicht die Bedeutung des Standorts Oranienburg als Kompetenzzentrum im globalen Takeda Produktionsnetzwerk. Rund 750 Mitarbeiter arbeiten bereits heute bei Takeda in Oranienburg. Für den Ausbau des Werks investiert der Bauherr bis zu 100 Millionen Euro in den Standort, unterstützt auch durch öffentliche Fördermittel. Im Zuge der Erweiterung sollen bis zu 180 neue Arbeitsplätze entstehen.

Konditionierte Luft für die Reinräume

Das fünfgeschossige Produktionsmodul verfügt über eine Grundfläche von 3.000 m2, ergänzt wird es durch ein Multifunktionalgebäude mit 2.400 m2 Grundfläche, welches im Erdgeschoss eine zusätzliche Verpackungseinheit für bis zu fünf Verpackungslinien beherbergt. Wenn das neue Produktionsmodul in der zweiten Jahreshälfte 2017 an den Start geht, werden Prozesseinheiten in Betrieb genommen, die unter Reinraum-Bedingungen Granulate für die Produktion von Tabletten und Kapseln herstellen. Um die geforderte Reinheit der Fertigungsumgebung sowie die erforderlichen thermodynamischen, lüftungstechnischen und klimatischen Parameter zu gewährleisten, wurden höchste Anforderungen an das raumlufttechnische System des neuen Produktionsmoduls gestellt. GMP-relevante Vorgaben betreffen hierbei unter anderem die Partikelzahl, die Keimzahl, den Druck und die Temperatur. Das Herzstück der Klima- und Lüftungstechnik des neuen Produktionsmoduls – die RLT-Anlage – befindet sich dabei im sogenannten Rückraum bzw. Technikbereich der jeweiligen Prozesseinheit. Diese Räume sind komplett abgeschottet, so dass technisches Personal jederzeit Zutritt für Wartungen- und Servicearbeiten hat, ohne die Reinräume zu kontaminieren und somit Einfluss auf die Produktion zu nehmen. Die von den RLT-Anlagen hinsichtlich verschiedenster Parameter (Druck, Feuchte, Temperatur) aufbereitete Luft wird dann über ein komplexes Netz an Zu- und Abluftleitungen in die Vorräume, Schleusen sowie Produktionsräume transportiert und sorgt dort für die definierte klimatische Konditionierung.

Isolierung unter Extrembedingungen

Normalerweise werden für die Belüftung/Klimatisierung von Produktionshallen Zu- und Abluftleitungen mit größeren Abmessungen verbaut, wodurch sich Installation und Isolierung einfacher gestalten. Bei Takeda stellt sich die Situation jedoch anders dar: Um für jede der Prozessanlagen mit ihren Vorräumen, Schleusen und eigentlichen Produktionsräumen individuelle Reinraum-Konditionen zu schaffen, musste die Luft von den RLT-Anlagen in den Technikräumen über viele kleine Zu- und Abluftleitungen an den jeweiligen Bestimmungsort transportiert werden. Dies hatte zur Folge, dass Klima- und Lüftungskanäle mit Abmessungen von 150 x 150 mm bis 400 x 600 mm sowie Durchmessern von 100 mm bis 400 mm zum Einsatz kamen und es in den Versorgungsschächten aufgrund der Vielzahl an Kanälen teilweise sehr eng wurde. Um die technische Isolierung der Lüftungsleitungen hinsichtlich Luftreinheit, Wirtschaftlichkeit, Verarbeitung und Energieeffizienz bestmöglich zu lösen, entschied sich das verarbeitende Unternehmen Brennecke & Neumann für die Lamellenmatte CLIMCOVER Lamella Mat (ML3) des Dämmstoffherstellers ISOVER. Die mit einer dampfbremsenden, hochreißfesten Alugitterfolie kaschierte Lamellenmatte aus der Glaswolle G3 touch+ ist extrem flexibel und lässt sich so perfekt auch an kleinste Lüftungskanäle anpassen. Der vielseitige Allrounder eignet sich besonders für Wärme-, Feuchte- und Brandschutz in haus- und betriebstechnischen Anlagen. Darüber hinaus punktet die Lamellenmatte beim Feuchteschutz an Klima- und Lüftungsleitungen. Die durchdachte Konstruktion der Lamellenmatte CLIMCOVER Lamella Mat (ML3) unterstützte die technischen Isolierer bei ihrer kniffligen Arbeit auf der Baustelle. Dank ihrer ausgezeichneten Flexibilität und Elastizität eignet sich die Glaswolle für unterschiedlichste Oberflächen und Querschnitte, so dass sie für 30.000 m2 Leitungsnetz eingesetzt werden konnte.

Deutliche Arbeitserleichterung

Die Montagepraxis orientierte sich dabei an der jeweiligen Einbausituation: Teilweise wurden Leitungen erst isoliert und dann montiert, so dass in den engen Versorgungsschächten nur noch das Verschrauben der Flanschen erfolgen mussten – eine deutliche Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter. Bei notwendigen Überkopfarbeiten kam ihnen zudem die geringe Rohdichte und somit das leichte Gewicht der ökologischen, nachhaltigen und sicheren ISOVER Glaswolle entgegen. Ein weiterer Vorteil des Dämmstoffs: Während des Verpackungsprozesses wird die Glaswolle stark komprimiert, so dass mehr Material pro Einheit zur Verfügung steht – dies optimiert die Verarbeitung vor Ort sowie die Logistik auf der Großbaustelle. Last but not least bestätigt die Zertifizierung mit dem „Eurofins Indoor Air Comfort“-Zertifikat in Gold die über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus geringen Emissionen des Dämmmaterials und damit die Eignung bei strengen Auflagen an Raumluftqualität, wie sie für die Produktion von Medikamenten unter Reinraumbedingungen gefordert werden. ISOVER war im Januar 2016 der erste Hersteller, der für Wärmedämmstoffe für die technische Gebäudeausrüstung und für betriebstechnische Anlagen in der Industrie (DIN EN 14303) diese strenge Zertifizierung für hohe und sichere Raumluftqualität angeboten hat.

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